Außendämmung

So dämmen Sie Ihre Außenwände richtig

Außendämmung1-800x600Die Außenwände der meisten Altbauten sind aus heutiger Sicht sehr schlecht gegen Kälte isoliert. Daher ist eine Außenwanddämmung als Wärmedämmverbundsystem (WDVS) bauphysikalisch die effektivste und kostengünstigste Methode zur energetischen Modernisierung. Durch eine Wanddämmung nach EnEV 2014 mit einer 14 cm dicken Dämmung können Sie bis zu 24 % an Heizkosten sparen.
Sollte das Gebäude Setzungsrisse aufweisen, dann kann das WDVS- System nicht angewandt werden, bis die Ursache der Setzung behoben wurde.

Dämmplatten
Die Außendämmung lässt sich problemlos und ohne Wärmebrücken an die Außenwand kleben und wenn erforderlich auch an dübeln. Normalerweise bestehen die Dämmplatten aus 14 cm dicken Polystyrol- Hartschaumplatten (PS) mit der Brandschutzklasse B1 oder B2.
Wenn Brandschutzanforderungen bestehen, dann sind Mineralfaserplatten mit der Brandschutzklasse A1 zu wählen. Im Bereich der Fenster- und Türenanschlüsse sind an den Wärmedämmplatten Dichtprofile gegen Feuchtigkeit anzubringen. Auch die Durchdringungen von Elektrokabeln sind mit komprimierten Dichtungsbändern abzudichten. Alle Lampen o.ä., die Sie an die Hauswand anbringen wollen, sind vor der Ausführung des WDVS-Systems mit den entsprechenden Dübel- oder Haltesystemen auszustatten.

Schlussbeschichtung auf Unterputz
Auf die Wärmedämmplatten wird ein Unterputz mit einer Gewebearmierung aufgebracht und nach Erhärtung mit einer Schlussbeschichtung als Spachtelputz herstellerbedingt aufgebracht. Die Schlussbeschichtung kann aus mineralischem Material oder aus Silikonharzmaterial bestehen, wobei der Trend zum mineralischen Putzmaterial geht, weil das Silikonharzmaterial in der Vergangenheit viele veralgte WDVS- Fassaden hervorbrachte. Mineralische Putze können durchgefärbt bestellt oder später auch gestrichen werden. Die Schlussbeschichtung gibt es in allen Farben und mit verschieden großen Körnungen, falls Sie einen Reibeputz bevorzugen.

Vorhangfassade
Statt einer Schlussbeschichtung kann die Außendämmung auch mit einer Vorhangfassade aus Holzschalung, Metallelementen, Klinkerriemchen oder einer vorgesetzten 11,5 cm dicken Klinker- Vormauerschale versehen werden.

Klinkerwand
Bei Ausführung einer Klinkerschale wird eine Kerndämmung erforderlich, wobei die Klinkerwand max. 15 cm von der vorhandenen Wand errichtet werden darf. Neuerdings gibt es auch schon Spezialdübel, die einen größeren Abstand bis 20 cm zulassen, allerdings benötigt die Klinkerschale ein eigenes frostfreies Stampfbetonfundament oder Edelstahlwinkel gemäß einer statischen Berechnung. Klingerwände sind nicht wasserdicht, daher muss über offene Stoßfugen im Sturz- und Sockelbereich die Feuchtigkeit über Sperrfolien nach außen geleitet werden.

Bauaufsichtliche Zulassung
Wählen Sie stets ein WDVS- System mit einer bauaufsichtlichen Zulassung von einem einzigen Hersteller und mischen Sie nicht aus Kostengründen die Materialien von verschiedenen Herstellern zusammen, weil sonst Ihre gesamte Arbeit der Außendämmung für die Katz wäre.

Hohlraumdämmung
Die Außenwände vieler Altbauten wurden früher mit einer 4 bis 6 cm dicken Luftschicht hochgemauert. Wenn eine Außendämmung der Wände nicht in Frage kommen sollte, dann kann nachträglich eine Kerndämmung im zweischaligen Mauerwerk durch fachgerechtes Einblasen eines Steinwollegranulats o.ä. Wärmedämmstoffe die Wärme im Haus lassen.