Schimmelpilze

Schimmelpilze und Feuchtigkeit
Schimmelecke-283x424Dass Schimmelpilze krank machen können weiß jedes Kind.  Die Ausbreitung der Schimmelpilze wird nicht immer rechtzeitig bemerkt. Wir atmen die Sporen der Schimmelpilze unbemerkt ein. Erst wenn ein typischer Schimmelgeruch uns stört, und die Raumluft bereits vergiftet ist, werden wir aktiv. Dann hat sich der Schimmelpilz bereits eingenistet. Nur noch Profis können ihn unschädlich machen.

Schimmelpilze woher?
Aber wie kann man Schimmelpilze vermeiden und warum entstehen sie überhaupt? In erster Linie entstehen Schimmelpize durch zu viel Feuchtigkeit und ihnen angebotene Nahrung. Auf trockenen Wänden oder Decken wachsen niemals Schimmelpilze! Pauschal kann gesagt werden: Die verschimmelten Wohnungen sind meistens feucht, schlecht gedämmt und mangelhaft gelüftet. Woher kommt diese Feuchtigkeit?

Es gibt 2 Möglichkeiten. Sie kann von außen oder von innen kommen, beides ist möglich.

Feuchtigkeit von außen
Wenn die Feuchtigkeit von außen kommt, dann liegt ein baulicher Schaden vor, wie z.B. Dach undicht, Fenster undicht, Regenrinne defekt, Fallrohr defekt oder Außenwandputz fehlt. Es gibt auch Mini-Rohrbrüche, die nur einen Tropfen Wasser pro Stunde abgeben und sehr schwer zu lokalisieren sind. Diese Bauschäden oder Baumängel müssen zuerst beseitigt werden, bevor Sie weitere Schritte für die Innenfeuchtigkeitssuche unternehmen.

Feuchtigkeit von innen
Wenn absolut keine Gebäudeschäden mehr vorhanden sind, und ihre Räume immer noch Feuchtigkeitserscheinungen aufweisen, dann müssen Sie nach der Ursache Ihrer Raumfeuchtigkeit suchen. In erster Linie erzeugen wir durch unsere Anwesenheit und durch unser Tun folgende Wassermengen selbst:

1

1 Person atmet im Schlaf ca. 40 g Wasser/ Std. aus bei 8 Stunden Schlaf x 40 g

 Wasser
je Tag

320 g

2

1 Person atmet in der Freizeit 50 g Wasser/ Std. aus bei 12 Stunden Freizeit x 50 g


600 g

3

1 Person atmet bei der Haushaltsarbeit ca. 90 g Wasser/ Std. aus, bei 4 Stunden x 90 g


360 g

4

Somit erzeugt jede Person 1.280 g Wasser/Tg

 

5

Dazu kommt noch:

 

6

Jede mittelgroße Pflanze in der Wohng erzeugt ca. 10 g Wasser/ Std. x 24 Std


240 g

7

Ein sparsames Duschbad erzeugt 1.800 g Wasser am Tag, sie duschen jeden 2. Tag, i.M.


900 g

8

Eine Waschmaschine erzeugt 350 g Wasser/Tag, Sie waschen alle 7 Tage einmal


50 g

9

Eine Geschirrspülmaschine erzeugt 200 g Wasser/Tg. bei 4 Personen im Haushalt sind das 50 g/Pers.


50 g

10

in der Küche werden für Kurzzeitgerichte ca.
120 g Wasser am Tag je Person erzeugt


120 g

11

Kleinwäsche aus der Waschmaschine in der Wohnung trocknen lassen, erzeugt ca. 200 g


200 g

12

Jede Person erzeugt somit

  2.840 g

13

Zwei Personen erzeugen je Tag 5,68 l Wasser

   5.680 g

14

Vier Personen erzeugen je Tag  11,35 l Wasser

 11.360 g

Täglich knapp 3 Liter Wasser pro Person
Insgesamt erzeugt eine Person täglich mind. 2.840 g Wasser in seiner Wohnung. Somit rund 3,0 Liter Wasser jeden Tag und bei zwei Personen ca. 6,0 Liter Wasser pro Tag. In einer  Woche sind dies ca. 4 Eimer Wasser. Dieses Wasser ist unsichtbarer Wasserdampf (Kondenswasser) und wird von der Raumluft aufgenommen, solange diese warm genug ist. Kann die Raumluft den Wasserdampf nicht mehr aufnehmen, dann kondensiert das Wasser an den kalten Wänden. Wenn das Kondensat nicht abtrocknen kann, ist dies der Nährboden für den Schimmel.

Das Kondenswasser muss hinaus
Dieses täglich neu erzeugte Kondenswasser muss irgendwie wieder aus der Wohnung herausgebracht werden. Dafür gibt 3 Möglichkeiten:
1. Normales Lüften
Wenn Sie eine Altbauwohnung mit alten Fenstern haben, dann lüften Sie weiterhin wie immer
2. Stoßlüften
Wenn Ihre Wohnung moderne Fenster erhalten hat, dann funktioniert die alte Lüftungstechnik nicht mehr, weil jetzt die 4 Eimer Wasser in der Raumluft nicht mehr durch undichte Fenster entweichen können.  Hier hilft tatsächlich nur die berühmte Stoßlüftung: 2 x täglich im Winter und 3 x täglich in der übrigen Zeit. a) 1 bis 5 Minuten Querlüftung; alle Fenster und Türen werden vollständig geöffnet oder b) 5 bis 10 Minuten Fenster ganz öffnen, weil Querlüftung nicht möglich ist oder c) 10 bis 15 Minuten Fenster halb öffnen
3. Lüften mit Kippfenstern
Mit gekippten Fenstern, die im Winter nicht länger als 1 Stunde geöffnet sein sollten,  schaffen Sie es nicht, die Feuchtigkeit aus der Wohnung zu bekommen. Bleiben die gekippten Fenster im Winter länger auf als eine Stunde, kann ihre Wohnung auskühlen und der Beginn einer Schimmelkultur werden.

Heizkörper- Thermostate beim Lüften ausstellen
Drehen Sie während der Fenster-  Öffnungsphase alle Heizkörper- Thermostate  aus und nach dem Lüften wieder an, damit Ihre Wohnung nicht auskühlt. Auch wenn die Heizungskosten fast unbezahlbar geworden sind, lassen Sie sich nicht verleiten, die Heizung so niedrig zu stellen, dass Sie die Kälte gerade noch aushalten können. Dadurch öffnen Sie den Schimmelpilzen Tür und Tor.

Bei Lüftungsproblemen
Schimmel an einer AußenwandWenn Sie Probleme mit der feuchten Luft in Ihrer Wohnung haben, es ständig regnet oder feucht ist und Sie glauben, dass ein Lüften sinnlos ist, dann sollten Sie folgendes tun: Kaufen Sie sich ein Thermo- Hygrometer mit digitaler Anzeige. Messen einmal in Ihren Innenräumen die Temperatur in Grad und die Feuchtigkeit in %. Jetzt gehen Sie nach draußen und messen auch die Außentemperatur  und die Luftfeuchte. Die Werte der absoluten Feuchte in Abhängigkeit von der Lufttemperatur und der relativen Feuchte zeigen an, ob graues Regenwetter nicht doch trockenes Wetter zum Lüften anzeigt.

Luftdichtes Haus nur mit Lüftungsanlage
Wenn Ihr Haus oder Ihre Wohnung nach der Energiesparverordnung (EnEV) modernisiert (luftdicht) worden ist, dann reicht auch die Stoßlüftung nicht mehr aus. Nur eine mechanische Entlüftung, möglichst mit Wärmerückgewinnung, kann hier das Feuchtigkeitsproblem lösen und die 4 Eimer Wasser aus dem Haus tragen.

Möbel 5 bis 8 cm von der Außenwand stellen
An Außenwänden sollten möglichst keine Schränke, Betten oder schrankartige Möbel gestellt werden, oder zumindest nicht dicht an die Wand gestellt werden, weil die Raumluft nicht mehr an der Außenwand zirkulieren kann.  Der Abstand zwischen Möbel und Außenwand sollte mindestens 5 cm besser jedoch wären 8 cm betragen. Mit dieser Maßnahme vermeiden Sie Schimmel auf der Rückseite ihrer Möbel und an der Außenwand.

Schimmel- Abklaschproben für das Labor
scientist working at the laboratoryWenn Sie besorgt sind, dass der Schimmel in Ihrem Haus gesundheitsgefährdet sein könnte, dann empfehle ich einen Schimmelpilz- Schnelltest in einem Prüflaboratorium zur Feststellung eines mikrobiologischen Befalls auf der Verdachtsfläche durchführen zu lassen. Hierfür benötigen Sie einen Abklatsch- Spezial- Folienstreifen, den Sie auf die verschimmelte Verdachtsfläche drücken und dann an das Prüflabor schicken. 14 Tage später haben Sie das Untersuchungsergebnis vorliegen für:
1. Mikrobieller Befall mit Schimmelpilzen vorhanden: JA / NEIN
2. Allgemeine Gefährdung:  JA / NEIN
3. Infektiöse Gefährdung / potentielle Mykotoxinbildung:  JA / NEIN

Falls Sie Interesse an diesem Schimmel- Schnelltest haben, rufen Sie mich einfach an oder schreiben mir eine E-Mail. Ich kann Ihnen diesen Abklatsch – Spezial- Folienstreifen für den Schimmel- Schnelltest kurzfristig zusenden. Die Kosten betragen hierfür  pauschal 75,00 € einschließlich der Laborkosten.

Sehr wichtig:
Schimmelpilzbefallene Wand- oder Deckenflächen bis zur einer Größe von 0,50 m² können Sie selbst mit 70 % bis 80 %-igen Propylalkohol (aus der Apotheke) behandeln. Bei größeren Flächen sollten Sie für die Beseitigung der Schimmelpilze nur zugelassene Fachfirmen beauftragen, aber vorher sollten Sie einen erfahrenen Bausachverständigen beauftragen, der die Ursache Ihres Schimmelpilz- Problems löst.

Online- Taupunkt- Rechner
Sie können eine Berechnung des Taupunktes mit dem Taupunkt-Rechner durchführen. Stellen Sie für die Berechnung des Taupunktes die Temperatur und die relative Luftfeuchtigkeit mit den Schiebereglern ein. Die Taupunkt-Temperatur wird dann berechnet und angezeigt.
Sie erhalten zusätzlich ein Diagramm, welches Ihnen den kritischen Bereich für Schimmelbildung anzeigt. Schimmel bildet sich nicht erst, sobald die Taupunkt-Temperatur erreicht ist, sondern schon ab einer relativen Luftfeuchte von ca. 80%. Dieser Temperaturbereich wird im Diagramm als kritischer Bereich dargestellt.

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