Dachdämmung

So dämmen Sie Ihr Dach richtig

Dachdsanierung-800x600Bei der geplanten energietechnischen Sanierung Ihres Hauses ist der größte Einspareffekt  durch den Einbau einer Wärmedämmung im Dach zu erzielen. Sie können damit 27 % Ihrer Heizkosten sparen. Ob Sie ein Flachdach oder ein Steildach haben, spielt dabei keine Rolle.

 

Flachdach
Beim Flachdach kommt es darauf an, welche Dachkonstruktion bei Ihnen vorliegt, ob Sie
a) ein Kaltdach aus Holzbalken und eingelegter Wärmedämmung mit Bitumenabdichtung oder
b) ein Warmdach aus Stahlbeton mit aufgeklebten Hartschaumplatten und Bitumenabdichtung oder
c) ein Umkehrdach aus Stahlbeton mit aufgeklebter Bitumenabdichtung und aufgelegter Wärmedämmung haben.

Flachdachdämmung oben oder unten?
In allen 3 Fällen wird die vorhandene Dicke der Wärmedämmung nur einen Bruchteil von der nach der Energiesparverordnung (EnEV 2014) geforderten Dämmdicke haben. Wenn genug Raumhöhe gemäß Bauordnung vorhanden sein sollte,  dann können Sie eine untere Dämmschicht anbringen, in der die Lüftungsleitungen einer Lüftungsanlage eingebaut werden können. Des Weiteren können Sie die Dämmung zwischen den Holzbalken bis Oberkante Holzbalken erhöhen, um die Forderungen der EnEV 2014 zu erfüllen.
Zu beachten ist, dass die untere Dämmdicke nur ein Drittel der oberen Dämmdicke betragen darf. Das Kaltdach ist somit bauphysikalisch zum Warmdach geworden und verlangt eine luftdichte Hülle mit einer diffusionshemmenden Folie und sorgfältig abgedichteten Rändern und Durchdringungen.
Hat Ihr Flachdach jedoch eine Stahlbetondecke und die Dachabdichtung müsste erneuert werden, dann ist dies der Zeitpunkt einer wärmetechnischen Sanierung.

Flachdachdämmung nach EnEV 2009
Die EnEV (2009) fordert bei Altbau-Flachdächern
eine Dämmdicke von 24 cm bei einer Wärmeleitgruppe (WLG) von 040,
eine Dämmdicke von 21 cm bei einer Wärmeleitgruppe von 035
eine Dämmdicke von 18 cm bei einer Wärmeleitgruppe von 030

Alle Flachdachränder erneuern
Alle Dachränder und die Regenabläufe sind bei einer oben aufgelegten Dämmung neu zu gestalten und herzustellen. Lassen Sie von einem Statiker überprüfen, ob die zusätzlichen Lasten von der vorhandenen Holzdecke oder Betondecke aufgenommen werden können.

Flachdachgefälle mind. 2 %
Ein Problem bei den Flachdächern ist das geringe Entwässerungsgefälle. Auf dem Dach bilden sich dadurch Wasserlachen, die im Laufe der Zeit die Bitumenabdichtungen schädigen und zu Undichtigkeiten führen lassen.

Falls genügend Gefälle von mindestens 2 % auf dem Flachdach vorhanden ist, könnte die Dämmung auch oben auf das Dach gelegt werden, wenn alle bauphysikalischen Vorgänge rechnerisch nachgewiesen werden. In diesem Fall können Sie die gesamte Unterdecke mit der alten Wärmedämmung entfernen.

Falls das Betonflachdach nicht das erforderliche 2 % Gefälle aufweist, dann können auch System-Dämmplatten mit 2 % Gefälle ausgeführt werden, die für Sie extra hergestellt werden können. Fragen Sie Ihren Dachdeckermeister.

Steildach
Geneigte Dächer wie Satteldächer, Walmdächer und Pultdächer bestehen meist aus einer Holzkonstruktion mit einer Sparrenhöhe von 12 bis 16 cm.

Steildachdämmung nach EnEV 2009
Die EnEV (2009) fordert bei geneigten Dächern
eine Dämmdicke von 20 cm bei einer Wärmeleitgruppe (WLG) von 040 (WLG
eine Dämmdicke von 18 cm bei einer Wärmeleitgruppe von 035
eine Dämmdicke von 15 cm bei einer Wärmeleitgruppe von 030

Steildachdämmung oben oder unten?
Wenn Sie Glück haben und einen 16 cm hohen Sparren haben, dann können Sie eine 16 cm dicke Dämmung mit der Wärmeleitgruppe 030 zwischen die Sparren verlegen. Sind Ihre Sparren jedoch nur 12 cm hoch, dann legen Sie eine 12 cm dicke Dämmung  (WLG 030) zwischen die Sparren und verlegen fachgerecht die Dampfbremse mit allen luftdichten Anschlüssen. Darunter verlegen Sie eine 4 cm dicke Zusatzdämmung (WLG 030). Sie können aber auch Holzbohlen seitlich an die vorhandenen Sparren nageln, so dass Sie die gewünschte Dämmdicke erreichen.

Steildachaufbau
Der übliche Dachaufbau von außen nach innen kann so aussehen:
a) Oberdach: Dachziegel, Dachlattung, Konterlattung, diffusionsdichte Unterspannbahn,
b) Mittelteil: Holzsparren gemäß Statik, Dämmung gemäß EnEV, Dampfbremse luftdicht verklebt
c) Unterdecke: Holzlatten, Elektroleitungen zwischen den Holzlatten, Gipskartonplatten.

Dampfbremsen dürfen nicht durchbohrt werden
Oft wird bei der Verlegung von Elektroleitungen zum Dachraum die Dampfbremsfolie durchbohrt und damit die gesamte Luftdichtigkeit des Hauses zerstört. Der dann entstehende Feuchtigkeitsschaden ist so groß, dass große Wasserlachen sich auf der Dampfbremsfolie bilden und durch die Löcher der Elektrokabel in die darunterliegenden Zimmer laufen. Damit Ihnen das nicht passiert, bekommen Sie hier Rat unter www.elektroplus.com/informationsmaterial_elektroinstallation.html (mit _Unterstrich).

Eine Dampfbremsfolie ist nicht zu verwechseln mit einer Unterspannfolie.
Die Dampfbremse verhindert, dass Luftfeuchtigkeit in die Baukonstruktion eindringen kann und somit Feuchtigkeitsschäden  verhindert.

Unterschied zwischen Dampfbremse und Unterspannbahn
Die Unterspannfolien schützen hingegen die gesamte Dachkonstruktion gegen Flugschnee und Schlagregen oder wenn mal ein Dachziegel entzwei geht. Falls mal Flugschnee o.ä. unter die Dachziegel kommt, dann leitet die Folie das Wasser in die Regenrinne. Die Unterspannfolie muss diffusionsoffen sein, damit eingesperrte Wassermoleküle nach oben entweichen können.

Aufsparrendämmung
Eine sehr effektive wärmebrückenfreie Dachdämmung ist die druckbelastbare Aufsparrendämmung (Firma Bauder o.ä.) aus Polyurethan-Hartschaum (PIR), WLS 024 mit umlaufender Spezial-Nut- und Federverbindung. Die  Oberseite hat eine aufgeklebte diffusionsoffene Spezialbahn mit  10 cm breiten selbstklebenden Vertikal- und Horizontalüberlappungen.

 Aufbau der Aufsparrendämmung
Der Dachaufbau mit der Aufsparrendämmung von außen nach innen kann so aussehen:
a) Oberdach: Dachziegel, Dachlattung, Konterlattung, 16 cm Aufsparren-Dämmelement Bauder PIR SF
b) Mittelteil: Dampfbremse Bauder Vap,  Holzsparren gemäß Statik, alte Dämmung
c) Unterdecke: Holzlatten, Elektroleitungen zwischen den Holzlatten, Gipskartonplatten.

Aufsparrendämmung ohne Lastabtrag
Wenn Sie eine andere Aufsparrendämmung wählen, die keine lastabtragende Zwischenhölzer vorsieht, muss eine Typenstatik vorliegen. Bei der Montage der Unterdecke sollte besonders auf Luftdichtigkeit geachtet werden. Ist eine Unterdecke bereits vorhanden ist die Luftdichtigkeit zu kontrollieren.
Durch die Dacherhöhung der Aufsparrendämmung ist die gesamte Traufe und der Ortgang neu herzustellen.

Dachdämmungs- Animation
In der nachfolgenden Dachdämmungs-Animation werden Ihnen verschiedene Möglichkeiten einer Dachdämmung gezeigt. Über die Navigation können Sie
1. eine Aufsparrendämmung,
2. eine Zwischensparrendämmung oder
3. eine Untersparrendämmung getrennt von einander betrachten.

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