Clever Heizen

So sparen Sie Heizkosten
Symbolbild, HeizkostenNachdem Sie Ihr Haus wärmetechnisch mit einer Dach- und Wandisolierung und neuen Fenstern oder Wärmeschutzgläsern auf Vordermann gebracht haben, fehlt noch das Herzstück Ihres Hauses: eine neue Heizungsanlage, aber welche und welcher Brennstoff?

Welcher Brennstoff?
Hier ist zunächst die Frage des Brennstoffs zu klären. Da niemand in die Zukunft schauen kann, muss jeder selbst entscheiden, welcher Brennstoff noch in der Zukunft erhältlich sein wird.
Hier ein paar Vergleichspreise aus dem Jahr 2013 für eine 10.000 kWh große Heizleistung pro Jahr :
1. Stückholz für Kachelöfen kosten 565,00 €/Jahr
2. Pellets Siloware kosten 590,00 €/Jahr
3. Strom für Wärmepumpen kosten 670,00 €/Jahr
4. Heizöl kostet 780,00 €/Jahr
5. Erdgas kostet 894,00 €/Jahr
6. Flüssiggas kostet 1.140,00 €/Jahr
7. Haushaltsstrom kostet 3.063,00 €/Jahr

Welcher Heizkessel?
Die Wahl des Brennstoffes und die Größe Ihres Hauses entscheiden über die Art des Heizkessels.
Die Größe des Heizkessels richtet sich nach dem errechneten Wärmebedarf und nach den bereits durchgeführten wärmetechnischen Modernisierungen. Je mehr Wärmedämmmaßnahmen Sie durchgeführt haben, desto kleiner kann Ihr Heizkessel mit niedrigen Betriebskosten sein.
Nachfolgend werden 6  verschiedene Kesselarten in Stichpunkten beschrieben:
zu 1. Festbrennstoffkessel liefert einen optimalen Verbrennungsprozess, ist aber mit viel Arbeit verbunden
zu 2. Pellet- Zentralheizung ist sehr wirtschaftlich, läuft alles automatisch, ist teuer in der Anschaffung
zu 3. Wärmepumpen sind nur für hochgedämmte Häuser zu empfehlen, eine sehr saubere Heizung
zu 4. Öl-Niedertemperaturkessel mit Brenner und Regelung in einer Einheit haben eine gute Energieausnutzung, Ölkessel werden nur noch verkauft, wenn der alte Ölkessel ersetzt werden soll
zu 5. + 6. Gasbrennwertkessel hat einen Wirkungsgrad von 109 % und ist z.Z. die meist gebaute Heizungsanlage, sie hat die sauberste Verbrennung von allen Geräten. Der Gasbrennwertkessel ist im Verbund mit einer thermischen Solaranlage eine hervorragende Wahl.
zu 7. Mikro- Kraftwerk oder Mini- Blockheizkraftwerk (BHKW) erzeugt Strom zum Verkaufen und die Abgaswärme heizt das Haus. Jedes Haus kann beim Heizen selbst Strom erzeugen, das Mini- Blockheizkraftwerk macht es möglich. Als Brennstoff kann Diesel oder Gas verwendet werden. Das Gerät erzeugt dreimal so viel Strom wie ein Wohnhaus benötigt. Den überschüssigen Strom verkaufen Sie an Ihr EVU. Eine weitere Prüfung ist es allemal wert. Lieferanten sind die Firma Lichtblick, VW und Vaillant.
Die Anlage ist noch etwas teuer, aber eine saubere Alternative zu den übrigen Kesseln.

Solaranlage ist sinnvoll
Thermische Solaranlagen sind für alle Heizungsanlagen empfehlenswert und sinnvoll, weil die Warmwasserbereitung im Sommer nicht wirtschaftlich von der Heizungsanlage erzeugt werden kann.

Hydraulischer Heizungsabgleich
Lassen Sie von Ihrer Heizungsfirma einen Hydraulischen Abgleich Ihrer Heizungsanlage durchführen. Auch wenn dieser Abgleich viel Geld kostet, sie holen es durch die Heizkosteneinsparung schnell wieder ein.

 Moderne Heizungspumpen
Die alten 80 bis 100 Watt starken Heizungspumpen laufen normalerweise Tag und Nacht und verbrauchen in der Heizperiode ca. 450 kWh. Tauschen Sie die alte Pumpe gegen eine moderne Pumpe mit ca. 12 bis 20 Watt Leistung aus, dann verbrauchen Sie nur noch 100 kWh und sparen somit 88,00 € pro Jahr.

Elektronischer Heizkörperthermostat
Beim Lüften ihrer Räume sollten Sie den Heizkörper- Thermostat stets auf Null drehen. Ist keine Nullstellung möglich, dann wickeln sie ein dickes Tuch um das Ventil. Die beste Lösung wäre ein elektronischer Heizkörper- Thermostat  mit Zeitschaltuhr, das beim Öffnen eines Fensters automatisch erkennt, ob das Fenster geschlossen oder offen ist.

Thermostatkopf selbst reparieren
Sollte ihr Heizkörper unterschiedlich kalt oder warm werden, dann kann dies an einem verklemmten Heizkörper- Thermostaten liegen. Sie können dies selbst reparieren, wenn sie den Thermostatkopf abschrauben und dann den kleinen 3 mm dicken Ventilstift vorsichtig hin und her schieben. Den Thermostatkopf wieder aufschrauben und ihr Heizkörper wird wieder gleichmäßig warm.

Heizkörperventile frei legen
Heizkörperventile nicht durch Heizkörperverkleidungen oder Vorhänge abdecken. Sollte die Abdeckung nicht entfernt werden können, dann können Sie den vorhandenen HK-Thermostaten gegen einen Thermostaten mit Fernfühler auswechseln.

Heizkörper gluckern
Wenn Heizkörper gluckern, dann ist Luft im Heizkörper und die Heizleistung ist nur eingeschränkt vorhanden. Drehen Sie die Entlüftungsschraube etwas auf, halten einen Putzlappen davor und schließen das Ventil wieder, bis keine Luft mehr aus dem Heizkörper zischt.

Bei Dunkelheit Jalousien runter
Sobald es dunkel wird, sollten Sie ihre Jalousien, Rollos oder ihre Vorhänge vor den Fenstern zuziehen, weil isolierende Luftpolster für eine enorme Energie- Einsparung sorgen. Für eine Drei-Zimmer-Wohnung mit Balkontür können Sie mit einer Energieersparnis von 20,00 € pro Fenster im Jahr rechnen.

Zugluftstoppleiste
Eine Zugluftstoppleiste aus Alu oder Kunststoff unten an der Wohnungs- oder Haustür angebracht, spart mindestens 10,- € an Heizkosten pro Jahr. Im Baumarkt sind diese Zugluftstoppleisten schon für 9,90 € zu erhalten.

Sonnenlicht hereinlassen
Eine kostenlose Zusatzwärme erhalten Sie, wenn Sie ihre Vorhänge an den Südfenstern bei Sonnenlicht aufziehen und die Raumluft des Zimmers aufheizen lassen.

Raumtemperatur senken
Für weniger benutzte Räume kann die Raumtemperatur bis auf 16 Grad C gesenkt werden. Die Tür zu diesem Raum sollten Sie geschlossen halten, damit die warmen Räume auch warm bleiben. Niedriger als 16 Grad C sollten Sie keinen einzigen Raum beheizen, da sonst Schimmelgefahr besteht.

In den letzten Jahren entscheiden sich immer mehr Bauherren für eine Wärmepumpe

Wirkungsweise und Bestandteile einer Wärmepumpe
Nachfolgend können Sie sich hier eine Animation des Funktionsprinzip einer Wärmepumpe ansehen. Klicken Sie bitte auf „weiter“ um die 6 Phasen- Animation zu starten. In dieser Animation werden nicht nur die Bestandteile einer Wärmepumpe dargestellt, sondern es wird kurz und verständlich auch die Wirkungsweise im Zusammenspiel erläutert.

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Funktionsweise einer Wärmepumpe
Eine Wärmepumpe arbeitet nach dem gleichen Prinzip wie man es auch zum Kühlen (z.B. im Kühlschrank) verwendet, allerdings mit umgekehrter Wirkungsweise. Sie entzieht einer Wärmequelle der Umwelt (Wasser, Erdreich oder Luft) Wärme, erhöht durch Druck deren Energieniveau und macht sie so für den Warmwasser- und Heizbedarf nutzbar.

Bestandteile einer Wärmepumpe

  • FCKW-freies Arbeitsmedium (Kältemittel) mit sehr niedrigem Siedepunkt
  • Verdampfer (Wärmetauscher) zur Übertragung der Umweltwärme auf das Arbeitsmedium
  • Verdichter, zur Kompression des Arbeitsmedium und Erhöhung der Temperatur
  • Verflüssiger (Wärmetauscher) zur Übertragung der Wärme des Arbeitsmediums auf den Heizkreislauf
  • Entspannungsventil zur Entspannung des Arbeitsmediums

Kreislaufsysteme der Wärmepumpe

  • Solekreislauf, für die Wärmeaufnahme aus der Umwelt
  • Kältemittelkreislauf, zur Erhöhung des Temperaturniveaus durch Kompression
  • Heizkreislauf, für die Wärmeabgabe an den Wohnraum

Phase 1:
Innerhalb des Solekreislaufes wird ein Arbeitsmedium (in der Regel Wasser dem ein Frostschutzmittel beigefügt wird) von einer natürlichen Wärmequelle (Luft, Wasser, Erde/Erdreich) aufgewärmt und mittels einer Pumpe (Umwälzpumpe) zum Verdampfer transportiert.

Phase 2:
Im Verdampfer wird die Wärme mittels Wärmetauscher auf das Arbeitsmedium (Kältemittel) übertragen. Da diese FCKW-freie Flüssigkeit (teilhalogenierte Fluorkohlenwasserstoffe, Propan, Propen, Ammoniak und neuerdings auch verstärkt Kohlendioxid) einen sehr geringen Siedepunkt besitzt, reichen unter geringem Druck bereits diese niedrige Temperaturen aus, um es zu verdampfen.

Phase 3:
Der Dampf gelangt zum Verdichter (Kompressor), in dem das Arbeitsmedium verdichtet wird. Durch die Kompression (Druck) erhöht sich das Temperaturniveau des Kältemittels weiter, womit es nun für Heizungsbetrieb und Warmwasserbereitung genutzt werden kann.

Phase 4:
Die Wärme des Arbeitsmediums wird im Verflüssiger über einen Wärmetauscher auf den Heizkreislauf (Heizmedium) übertragen. Dabei kühlt der Dampf ab und das Kältemittel beginnt sich unter hohem Druck zu verflüssigen (Kondensation).

Phase 5:
Innerhalb des Heizkreislaufes erwärmt das Heizungswasser eine Fußbodenheizung, die die Wärme an den Wohnraum abgibt. Aufgrund der großen Heizfläche des Fußbodens sind relativ geringe Temperaturen (ca. 30 °C) des Heizungswassers ausreichend.

Phase 6:
Durch das Entspannungsventil wird weiterer Druck des Kältemittels abgebaut, wodurch es sich vollständig verflüssigt und wieder zum Verdampfer gelangt, wo der Kreislauf (verdampfen – verdichten – verflüssigen – entspannen) erneut beginnt.